History

von der Falconette zur KS 50 watercooled

Anno 1954 wurden in der BRD die gesetzlichen Führerscheinbestimmungen grundlegend geändert. Die Klasse 4 wurde verändert. Bislang durfte man mit der Klasse 4 Motorräder bis 250 ccm fahren, wohlgemerkt ohne Fahr-Prüfung.

Nun berechtigte die Klasse 4 nach bestandener theoretischer Fahrprüfung zum führen von "Fahrzeugen bis 50 ccm". Die Fahrzeuge waren also nur im Hubraum begrenzt. Laufraddurchmesser, Gesamtgewicht, Gangzahl, Leistung und Höchstgeschwindigkeit unterlagen keinen Bestimmungen.

Das war die Geburt des Kleinkraftrades !

Jetzt waren die Ingenieure der Moped- und Motorradhersteller gefragt. 1956 präsentierte Zündapp eine neukonstruierte Combinette mit der neuen Bezeichnung "Zündapp Falconette" Die Falconette hatte einen fahrtwindgekühlten einzylinder Zweitaktmotor mit einer sensationellen Leistung von 3,6 PS und knapp 70 km/h. Wenig später stellte Zündapp eine Weiterentwicklung vor, die "KS 50 Falconette" mit 4,2 PS.

Es folgte die KS 50 Sport und die KS 50 Super SL mit 5,3 PS als Antwort auf die Hercules S 50. Der große Knall kam im Mai 1965 in Monza. Mit der grundlegenden Konstruktion des KS 50 - Motors und zusätzlicher Wasserkühlung gelang es den Ingenieuren, 14 Weltrekorde zu brechen, bzw. aufzustellen, wie z.B.

 
10 km
153,452 km/h  
 
100 km
162,002 km/h  
 
1000 km
146,639 km/h  
 

1972 geht die erste KS 50 watercooled mit 6,25 PS bei 8.800 U/min in Serie. Damit hatte Zündapp die Konkurrenz abgehängt. Wer sich eine KS 50 wc leisten konnte, war der Chef. 1977 präsentierte Zündapp das Spitzenmodell "KS 50 watercooled TT" und wurde damit zum Inbegriff der Schnapsglasklasse. In diesem Jahr verkaufte Zündapp 115.000 Fahrzeuge.

Dennoch saßen die Japaner schon in den Startlöchern. Und schlugen erbarmungslos zu, als 1981 die 80er-Klasse die alten 50er ersetzte. Zündapp hatte zu lange gewartet, und konnte gegen die billigen Japaner mit den altbackenen Modellen nicht standhalten. Aus der KS 50 wurde allein durch Hubraumerweiterung die 530er KS 80.

1984 war Zündapp pleite..

Die Kleinkrafträder ereilte also das selbe Schicksal, wie derzeit den 80ern.

,Die hohen Preise der Versicherungen, welche schon 1978 nicht mehr für einen Jüngling zu bezahlen waren, resultierten aus der fehlenden praktischen Fahrprüfung. Zum Erhalt der Fahrerlaubnis genügte eine lapidare theoretische Prüfung (keine Fahrpraxis). Das damit verbundene Unfallrisiko verteilten die Versicherungen auf die Prämien. Knapp 700 Mark pro Jahr waren für einen Schüler oder Lehrling eine Menge Holz.

Das war jetzt nur ein grober Abriss der Geschichte ...

 

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